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Immobilien-Strategie abgeschlossen, Verzicht auf Umsetzung der Sparvariante

24. Mai 2019
Schulpflege und Gemeinderat haben eine gemeinsame Immobilien-Strategie erarbeitet. Diese erfüllt die anlässlich der Gemeindeversammlung vom November 2016 von verschiedenen Votanten und Parteienvertretern gestellte Forderung, die Höhe der Investitionskosten bei anstehenden Immobilien-Projekten zu senken, um damit den Steuerfuss zumindest stabil halten zu können. Aufgrund verschiedener Umfeld-Entwicklungen dürfte die gemeinsam erarbeitete Sparvariante nicht mehrheitsfähig sein, worauf die beiden Behörden beschlossen haben, auf die Umsetzung der Sparvariante zu verzichten. Politische Vorstösse, welche diese Variante oder weitere Ideen aufgreifen, sind jederzeit möglich.

Im September 2016 haben sich die Stimmberechtigten an der Urne gegen den Zusammenschluss von Schulgemeinde und Politischer Gemeinde ausgesprochen. In der Folge haben an der Gemeindeversammlung vom November 2016 mehrere Votanten und Parteienvertreter gefordert, dass Schulgemeinde und Politische Gemeinde zusammen prüfen sollen, inwiefern in Zusammenarbeit unter anderem die Immobilienkosten gesenkt werden können, um damit den Steuerfuss zumindest stabil halten zu können.

In umfassendem Prozess Sparvariante erarbeitet

In der Folge haben Schulgemeinde und Politische Gemeinde, mit punktueller externer Unterstützung und basierend auf einer umfassenden Situations- und Entwicklungsanalyse, sechs Varianten zur zukünftigen Entwicklung der Immobilien der beiden Güter erarbeitet. Dies mit der erwarteten Zielsetzung, Kosten senken zu können.

Ausgangspunkt war die Variante „Status quo“, also das Weiterführen der bestehenden Infrastruktur. Diese sah zum Erhebungszeitpunkt einen langfristigen Investitionsbedarf von 16.9 Millionen Franken und Betriebsmehrkosten von Fr. 450‘000 vor.

Die erarbeiteten sechs Varianten rechnen mit Netto-Investitionen zwischen 6.15 und 19.55 Millionen Franken und Betriebsmehrkosten von Fr. 170‘000 bis Fr. 635‘000. Schlussendlich hat die Arbeitsgruppe nach Massgabe aller Gründe die Variante „Rückbau des Hallenbades und Bau einer Zweifachturnhalle“ mit Nettoinvestitionen von Fr. 6.15 Millionen und Betriebsmehrkosten von Fr. 170‘000 präferiert. Mit dieser Variante könnte der durch einzelne Stimmbürger und Ortsparteien formulierte Sparauftrag erfüllt werden, die Bedürfnisse der Schule wären erfüllt und die Bedingungen für die Sportvereine unverändert oder allenfalls leicht verbessert.

Entwicklungen im Umfeld haben dazu geführt, dass Sparvariante nicht mehrheitsfähig sein dürfte

Zwischenzeitlich haben sich verschiedene Umfeld-Entwicklungen ergeben, unter anderem:

  • Eine private Gruppierung hat eine eigene Immobilien-Strategie erarbeitet: Mit umfassenden baulichen Massnahmen sowie Nettoinvestitionen von Fr. 23‘900‘000 und Betriebsmehrkosten von Fr. 700‘000 weicht diese fundamental vom Sparauftrag und ebenfalls vom Status quo ab.
  • Anlässlich der Gemeindeversammlung vom Dezember 2018 wurde der von der Schulpflege im Budget eingestellte Verzicht auf das Kindergartenschwimmen abgelehnt und damit seitens der Stimmberechtigten der Stellenwert des Hallenbades zum Ausdruck gebracht.
  • Der Kanton hat mitgeteilt, dass verschiedene Objekte in Urdorf, so auch die Zentrumsanlage, umfassend das Schwimmbad, Turnhalle, Liegewiese und Hartplatz, wie auch das Feuerwehrgebäude sowie die Schulanlage „Moosmatt“, durch die kantonale Denkmalpflege inventarisiert werden sollen. Dadurch wird der Handlungsspielraum in Bezug auf die Immobilien-Strategie signifikant eingeschränkt.
  • In den umliegenden Gemeinden sind zwischenzeitlich verschiedene Sportinfrastruktur-Bauten, auch zur Vereinsnutzung, erstellt worden oder geplant.


Vor diesem Hintergrund haben Schulpflege und Gemeinderat beschlossen, das Projekt „Immobilien-Strategie“ abzuschliessen und auf die behördenseitige Umsetzung der Sparvariante zu verzichten. Dies, weil die präferierte Variante „Rückbau des Hallenbades und Bau einer Zweifachturnhalle“ politisch als nicht mehrheitsfähig beurteilt wird. Die notwendigen Investitionen werden von den beiden Gütern individuell gemäss den bestehenden Planungen umgesetzt.

Diese Woche wurden die Ortsparteien, das Kartell der Ortsvereine Urdorf sowie die erwähnte privaten Gruppierung umfassend über die Immobilien-Strategie und das erwähnte Vorgehen informiert.

Politische Vorstösse weiterhin möglich

Jederzeit möglich sind Initiativen gemäss Gemeinderecht, die auch die von Schulpflege und Gemeinderat erarbeitete Variante aufgreifen können. In Bezug auf den aktuellen Sportinfrastruktur-Engpass sind bereits Massnahmen eingeleitet: So gelangt an der kommenden Gemeindeversammlung vom 12. Juni die Initiative „Mehr Fussball-Trainings- und Spielmöglichkeiten, mehr Sporthallenkapazitäten für Vereine“ zur Abstimmung. Zudem wird mit dem Projekt „Hallenkoordination“ eine optimierte Auslastung und bedürfnisgerechte Verteilung der Sportinfrastruktur auf dem ganzen Gemeindegebiet angestrebt.

SchulpflegeGemeinderat

 

Zuständige Abteilung: Präsidialabteilung