Das heutige Geschäftshaus mit dem Restaurant zur Sonne wurde 1526 vom Zürcher Zunftmeister Steiner als Kurhaus und Badhotel erbaut. Conrad Gessner rühmt in einem in Venedig herausgegebenen Buch über die Bäder Europas den prächtigen Bau und die vorzügliche Wirkung des Urdorfer Bades. Diese wird dem Gehalt an Schwefel, Alaun und Kupfer im Badewasser zugeschrieben. Diese Mineralien haben sich jedoch nie nachweisen lassen. Vier Badprospekte aus späteren Jahren aber überbieten sich in ihrem Lob: "Viele Ausgedörrte und Lungensüchtige sind wegen Schwachheit in Sänften dahin gebracht worden, die nach Vollendung der Kur frisch und gesund zu Pferd haben heimreiten können." Eheleute haben es wegen Unfruchtbarkeit besucht und hernach die erfreuliche Wirkung gerühmt. Manche Gäste zahlten vor der Abreise aus der Kur ihre Gemächer auf das künftige Jahr, "um dann des Genusses sicher zu sein". Zwinglis Nachfolger Heinrich Bullinger badete dreimal in Urdorf. Eine von ihm und weiteren Badgesellen dem Wirt geschenkte farbige Fensterscheibe hängt heute im Landesmuseum. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Badebetrieb eingestellt.
Ein Zürcher Arzt glaubte, mit dem guten Ruf des alten Bades sei Geld zu verdienen, und eröffnete 1702 unter dem Namen "Ein neues Bethesda" an der heutigen Birmensdorferstrasse 149 noch einmal ein Bad. Der Erfolg blieb jedoch gering.