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Ein Eid für zwei Polizisten – und die Menschen in Urdorf
Text: Flavio Fuoli
An einem Vormittag Anfang März im obersten Stock des Gemeindehauses: Im Rahmen einer schlichten, aber nichtsdestotrotz würdigen Feier leisteten die beiden neuen Urdorfer Gemeindepolizisten Renato Citterio und Thomas Teufer ihren Amtseid. In Anwesenheit ihrer Angehörigen, den weiteren Mitgliedern des Polizeikorps und Vertretern von Politik und Verwaltung gelobten die beiden gegenüber Finanz- und Sicherheitsvorstand Michael Gassmann, Verfassung und Gesetz zu achten, die Dienstanweisungen und Handlungsanweisungen zu befolgen, ihre Pflichten ohne Ansehen der Person nach bestem Willen zu erfüllen und sich an die Wahrheit zu halten und verschwiegen zu sein.
«Integrität und Verantwortungsbewusstsein»
Gemeindeschreiber Patrick Müller erzählte in seiner Rede vor den Polizisten und den Gästen, er habe die KI gefragt, was einen guten Polizisten ausmache. Nicht weniger als 25 Kompetenzen gab die künstliche Intelligenz aus. Müller zählte einige auf: «Umfassende Kenntnisse des Gesetzes, sicherer Umgang mit Einsatzmitteln und -techniken, die Fähigkeit, in stressigen oder unklaren Lagen schnell und richtig zu reagieren, Integrität und Verantwortungsbewusstsein, Empathie und die Fähigkeit, mit Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zu kommunizieren, Deeskalationsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz sowie Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.» Für den Gemeindeschreiber sind Integrität und Verantwortungsbewusstsein die wichtigsten Eigenschaften, was sich im übrigen mit der Meinung der KI deckt…
Die Hauptaufgabe der Gemeindepolizei sei die Gewährleistung der Einhaltung von Gesetzen. Müller: «Dass die Polizisten selbst – wie es auch unser Gelübde einfordert – die Gesetze einhalten und nach ethischen Grundsätzen handeln, ist für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Polizei in der Gesellschaft unerlässlich. Integer ist, wer auf der Basis von ethischen Werten handelt.» Integrität bedürfe zweier Dinge: Erstens Selbstbeherrschung, das heisse, die gute Handlung müsse nicht nur als Absicht vorhanden sein, sondern müsse getan werden. Integrität sei, auch er erlebe es so, anstrengend und fordere Selbstbeherrschung. Sie erfordere im Weiteren Klarheit bezüglich den Werten, nach denen man handeln will. Diese Werte seien wie das Fundament eines Hauses: «Ohne Werte gibt es keine Integrität.» Der Gegenwert für Integrität? Ein Blick in den Spiegel mit gutem Gewissen.
«Euer Eid ist ein Versprechen an die Menschen, die hier leben»
Finanz- und Sicherheitsvorstand Michael Gassmann gab seiner Freude über «diesen besonderen Tag» zum Ausdruck, «nicht nur für unsere zwei neuen Gemeindepolizisten, sondern für uns alle». Denn das Gelübde unterstreiche nicht nur eine persönliche Entscheidung der beiden, sondern auch das Versprechen, Urdorf sicherer, lebenswerter und gemeinschaftlicher zu machen. «Sicherheit ist eine der Grundvoraussetzungen für eine Umgebung, in der wir uns frei bewegen können, in der unsere Kinder sorglos spielen und unsere Nachbarn sich ohne Angst begegnen können.»
Die Gemeindepolizei sei dabei nicht nur die verlängerte Hand des Gesetzes, sondern vielmehr ein Bindeglied zwischen den Menschen: «Ein guter Gemeindepolizist ist ein Ansprechpartner, ein Vermittler, manchmal auch ein Problemlöser mit Gespür und Fingerspitzengefühl.» Die Vereidigung sei denn auch ein Meilenstein, ein Versprechen an die Gesetze, aber auch eines an die Menschen, die hier leben.
Polizist zu sein bedeute nicht nur Pflicht und Verantwortung, sagte Michael Gassmann weiter, sondern sei auch eine Berufung, welche Herzblut, Hingabe und manchmal auch ein wenig Humor erfordere. Der Sicherheitsvorstand las in der Folge laut das Gelübde vor. Über der Urdorfer Fahne leisteten Renato Citterio und Thomas Teufer schliesslich ihren Eid, womit sie endgültig im Urdorfer Korps angekommen sind.